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Neue Blitzer-Technologie überwacht digitale Durchfahrsgenehmigung von LKW

18. Dezember 2024, 07:43 Uhr

Neuartiger Blitzer kontrolliert das Durchfahrtsverbot von LKW

Eine neuartige Blitzer-Technologie sorgt aktuell für Gesprächsstoff: Mit Antennen ausgestattet, erfassen die Anlagen Fahrzeuge, die keine digitale Durchfahrtsgenehmigung besitzen. Städte wie Göttingen testen das System bereits erfolgreich und setzen dabei auf vollautomatische Kontrollen, die effizienter sind und die Mobilitätswende fördern könnten.

Neuartiger Blitzer kontrolliert das Durchfahrtsverbot von LKW

Technologie im Fokus: Wie funktionieren die Blitzer?

Die neuen Blitzer erkennen mithilfe einer Antenne, ob ein Fahrzeug eine digitale Durchfahrtsgenehmigung besitzt. Wird kein Funksignal registriert, löst die Anlage automatisch aus und erstellt ein Beweisfoto. Diese Technologie ersetzt die bisherigen papierbasierten Berechtigungen und ermöglicht eine schnellere und effizientere Kontrolle.

Die Stadt Göttingen testet dieses System aktuell in einem Modellprojekt. Ziel ist es, die Innenstadt weitgehend autofrei zu halten und Durchfahrtsverbote konsequent durchzusetzen. Fahrer ohne gültige Genehmigung müssen ein Verwarngeld in Höhe von 50 Euro zuzüglich Verwaltungsgebühren zahlen.


Lüdenscheid als potenzieller Nachfolger?

In Lüdenscheid, das seit dem Abriss der Talbrücke Rahmede mit erhöhtem Durchgangsverkehr kämpft, wird über eine Übertragbarkeit der Göttinger Lösung nachgedacht. Bürgermeister Sebastian Wagemeyer sieht in der Antennen-Technologie eine Chance, das bestehende Lkw-Durchfahrtsverbot effektiver durchzusetzen. Derzeit erfolgt die Kontrolle noch manuell – ein aufwendiger Prozess, der in nur jedem 17. Fall zu einer Bußgeldzahlung führt.

„Die Technik könnte ein Meilenstein für die Überwachung von Durchfahrtsverboten sein“, so Wagemeyer in seinem jüngsten Newsletter. Eine digitale Lösung könnte nicht nur den personellen Aufwand reduzieren, sondern auch die Akzeptanz der Regeln steigern.


Göttingen als Vorreiter der Mobilitätswende

Die Universitätsstadt Göttingen gilt als Vorbild in der Mobilitätswende. Bereits heute ist die Innenstadt nahezu autofrei, und selbst Busse haben nur eingeschränkten Zugang. Sollte sich das Modellprojekt bewähren, plant die Stadt bis Ende 2025 die Installation von zwölf weiteren Blitzeranlagen, finanziert durch eine Investition von 2,6 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen unterstützt das Projekt durch einen Sondererlass, der zunächst für fünf Jahre gilt.

Die Technik basiert auf einer Kombination aus Funk- und Kameratechnologie und könnte in Zukunft auch für andere Städte mit ähnlichen Herausforderungen interessant werden.


Kritik und Potenzial

Während Befürworter die Effizienz und den Beitrag zur Mobilitätswende hervorheben, gibt es auch kritische Stimmen. Datenschutzbedenken und die hohen Anschaffungskosten werden von einigen Experten als Herausforderungen genannt. Dennoch zeigt das Modellprojekt in Göttingen, dass innovative Ansätze den Weg zu einer nachhaltigeren und sichereren Verkehrspolitik ebnen könnten.


Häufige Fragen zu den neuen Blitzern

  • Wie funktioniert die Antennen-Technologie? Die Antenne erkennt Funksignale von Fahrzeugen mit gültiger Genehmigung und löst andernfalls aus.
  • Welche Städte setzen die Technologie ein? Göttingen ist derzeit Vorreiter, Lüdenscheid prüft eine Einführung.
  • Wie hoch sind die Bußgelder? Fahrer ohne Genehmigung zahlen 50 Euro zuzüglich Verwaltungsgebühren.
  • Gibt es datenschutzrechtliche Bedenken? Kritiker weisen auf mögliche Datenschutzprobleme hin, die noch geklärt werden müssen.
Quelle: Westfälischer Anzeiger, 18.12.2024, Neuer Blitzer mit Antenne blitzt, sobald er kein Funksignal erfasst
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